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Rückblick auf die Gottesdienste in den Kar- und Ostertagen 2020

Palmsonntag 2020

Wir alle sind Christus-Träger in unserer Welt, in unserer Pfarrei, in unserer Gemeinde. Eben wie der Esel, der am Palmsonntag Jesus nach Jerusalem getragen hat. Dazu bedarf es in der Tat der Eigenschaften eines Esels: Wir brauchen die Bereitschaft zum Dienen gegenüber Gott und den Menschen, Geduld bei Widerständen, Tragfähigkeit, wenn Lasten auferlegt werden. Papst Johannes XXIII. hat es einmal wieder mit seiner freundlichen Spitzfindigkeit auf den Punkt gebracht. Er sagte einmal: „Wo die Pferde versagen, da schaffen es die Esel."

Möge Gott uns auch in der kommenden Zeit die Bereitschaft schenken, einfach Esel zu sein. Oder bist du dir, bin ich mir dafür zu schade?

Gründonnerstag 2020

„Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen.“

Sehnsucht ist das Schlüsselwort am Gründonnerstag. Die Sehnsucht Jesu, verbunden mit der Feier seines letzten Mahles und seinem Zeichen des Dienens, der Fußwaschung. Sehnsucht. Jesus, er hat Sehnsucht. Nicht nur Mahl zu halten oder die Füße zu waschen. Er hat vielmehr Sehnsucht nach dem Menschen. Nach dir und auch nach mir. Wer trägt dieses Gefühl in diesen Tagen und Wochen nicht auch in sich? Die Sehnsucht so vieler Christen, wieder gemeinsam Gottesdienst feiern zu können, ohne per Livestream oder Fernsehen teilzuhaben. Die Sehnsucht sich Kraft und Stärke für seinen Alltag zu holen bei der Feier der Eucharistie. Er schenkt uns sein Herz, das wir in unserer Darstellung im Altarraum so wunderschön sehen.

Karfreitag 2020

Dabeistehen und zusehen, das scheint noch das Beste zu sein, was man heute in dieser Stunde machen kann. Wir hörten und hören weiterhin viele Erklärungen und noch mehr Warnungen über die beherrschende Corona-Pandemie. Die Angst, die Unsicherheit, die Zukunftslosigkeit und auch der Tod, teilweise still und leise, prägen zurzeit unseren Alltag. Und so stehen wir am Kreuz Jesu. Einfach dabeistehen, aushalten und das Vertrauen nicht aufgeben. Jenes Vertrauen, das Papst Franziskus der ganzen Welt ans Herz gelegt hat, als er auf dem leeren Petersplatz der Stadt Rom und dem ganzen Erdkreis den Segen gespendet hat. „Den Herrn umarmen, um die Hoffnung zu umarmen – das ist die Stärke des Glaubens, der uns von der Angst befreit und uns Hoffnung gibt“, so Franziskus. Ich wünsche Ihnen, allen Menschen und auch mir, dass wir heute einfach am Kreuz dabeistehen bleiben. Dass wir uns umarmen lassen von seiner Liebe, von seiner Sehnsucht zu uns Menschen.

Ostersonntag 2020

„Diese beiden Jünger, in ihrem Wettlauf zum Grab, laufen ins Leere.“ Gott lässt seine Freunde ins Leere laufen – denn das Grab, zu dem sie unterwegs sind, ist leer. Der, den sie dort vermuten, er ist nicht dort. Er ist woanders. Nicht mehr im Grab, nicht mehr im Tod, sondern im Leben.
Wenn ich persönlich einen lebendigen Gott suche, dann muss ich selbst ins Leben gehen. Deshalb muss auch ich selbst lebendig sein, denn sonst finde ich ihn nicht. Und das ist gar nicht so einfach, lebendig zu sein, in Zeiten wo Begegnung auf max. 2 Personen beschränkt ist und Vieles nur über Chats und Videos geht.
Gott bleibt nicht im Tod, sondern im Leben, damit er weiter für seine Jünger da sein kann. In ein Leben, in dem die Liebe nicht aufhört, sondern eher noch größer wird. An Ostern dürfen wir uns sagen lassen: dieser Auferstandene hat so große Liebe zu uns, dass er uns in der Tat mit hineinnimmt in sein Leben. Wer Jesus bei den Toten sucht, der läuft ins Leere - denn er ist nicht im Grab.

Halleluja – Jesus lebt!

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