Freitag, 30. Juni 2023

Geistliches Wort für Juli und August 2023

Weltjugendtag in Lissabon: Aufstehen und Handeln

Spirituelles Großereignis im August lädt Jugendliche aus aller Welt ein.
Auch der Weltjugendtag fiel zunächst der Corona-Pandemie zum Opfer. Ursprünglich war das große Event für die Jugend schon im Jahr 2022 in Portugal geplant, wurde aber dann doch nochmals um ein Jahr verschoben. Nun kann der Weltjugendtag vom 1. bis 6. August 2023 in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon stattfinden. Eingeladen sind junge Menschen zwischen 14 und 30 Jahren, aber auch ältere oder jüngere Menschen können teilnehmen. In nahezu allen Diözesen und von verschiedenen Jugendverbänden in Deutschland werden Fahrten nach Portugal organisiert.
Fast 40 Jahre Weltjugendtag
Die Weltjugendtage gehen auf eine Initiative von Papst Johannes Paul II. zurück. Am Palmsonntag 1984 hatte der Papst Jugendliche aus aller Welt nach Rom zum Abschluss des heiligen Jahres der Erlösung eingeladen. Dort überreichte er der Jugend das Weltjugendtagskreuz, das seither bei allen Weltjugendtagen mitgeht und vom Papst jeweils an die Jugendlichen des ausrichtenden Landes übergeben wird. Seit 1987 gibt es die diözesanen Weltjugendtage. Sie werden jedes Jahr in den Diözesen rund um den Globus gefeiert. Bei den diözesanen Weltjugendtagen finden sich viele Elemente eines „großen“ Weltjugendtages wieder. Alle zwei bis drei Jahre wird ein großer Weltjugendtag mit dem Papst gemeinsam begangen, der letzte internationale Weltjugendtag fand 2019 in Panama mit Papst Franziskus statt. Die Weltjugendtage sind die größten religiösen Jugendtreffen weltweit, teilweise haben bis zu vier Millionen junge Menschen teilgenommen.
Programm in Lissabon
Das Programm der Weltjugendtage ist vielfältig, legt aber großen Wert auf einen spirituellen Schwerpunkt. Gemeinsames Gebet, die Feier der Eucharistie sowie Andachten und Katechesen bestimmen das Programm. Natürlich kommen auch Spiel und Spaß nicht zu kurz. In Workshops und regionalen Treffen steht vor allem der Austausch der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Fokus. In der portugiesischen Hauptstadt soll auch die reiche Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Nach wie vor ist ein überwiegender Teil der Bevölkerung katholisch, die Marienverehrung und der Jakobsweg gehören zu den geistlichen Prägungen Portugals. Außerdem ist in Portugal auch Europas größter Wallfahrtsort Fátima, an dem die Muttergottes 1917 drei Kindern erschienen ist.
Maria als Vorbild
Der Weltjugendtag steht in diesem Jahr unter dem Motto aus dem ersten Kapitel des Lukasevangeliums: „Maria stand auf und machte sich eilig auf den Weg“
(Lk 1,39). Damit knüpft der Weltjugendtag in Lissabon nahtlos an das Motto des Weltjugendtages in Panama an, der das Motto hatte „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du gesagt hast“ (Lk 1,38). In seiner Botschaft zum Weltjugendtag stellt Papst Franziskus daher auch die Bewegung und das Aufstehen, einen neuen Anfang in den Mittelpunkt. Nach der Verkündigung des Engels steht Maria auf und geht los, denn sie sei sich sicher, „dass Gottes Pläne das Beste für ihr Leben sind“, so der Papst. „Die Gegenwart des auferstandenen Christus im eigenen Leben zu erfahren, ihm, dem Lebendigen zu begegnen, ist die größte geistliche Freude, eine Explosion des Lichts, die niemanden unbewegt‘ bleiben lässt.“ Die Mutter Jesu werde so zu einem Vorbild für junge dynamische Menschen, die „nicht regungslos vor dem Spiegel ihr eigenes Bild betrachten oder in den sozialen Netzwerken ‚gefangen‘ sind“, schreibt Franziskus. Angesichts der drängenden Probleme unserer Zeit gelte es, schnell zu handeln: „Wie viele Menschen auf der Welt warten auf den Besuch von jemandem, der sich um sie kümmert! Wie viele alte Menschen, Kranke, Gefangene und Flüchtlinge brauchen unseren mitfühlenden Blick, unseren Besuch, einen Bruder oder eine Schwester, die die Schranken der Gleichgültigkeit durchbrechen!“
Aufstehen und Handeln
Papst Franziskus freut sich darauf, die jungen Menschen in Portugal zu treffen. Nach langen Zeiten des Abstandhaltens und der Isolation könne es nun wieder „zu Freude und einer geschwisterlichen Umarmung zwischen den Völkern“ kommen. Das Teilen des Evangeliums sowie beherztes Handeln seien die Botschaft, die von der Bibelstelle und dem Motto und damit auch von Maria selbst ausgingen, die sich als junge Frau auf den Weg gemacht habe, um bei den Menschen zu sein und ihre Freude zu teilen.
 

Zahlreiche Informationen sowie das Programm und Anmeldemöglichkeiten sind auf der Website des Weltjugendtages unter www.wjt.de zu finden.

Marc Witzenbacher, aus: Magnificat. Das Stundenbuch 08/2023, Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer; www.magnificat.de In: Pfarrbriefservice.de

Allen Leser*innen unseres Pfarrbriefes, unserern Gemeindemitgliedern und Urlaubsgästen wünsche ich auch im Namen des Büro- und Seelsorgeteam erholsame und schöne Ferientage.

Ihr Pfarrer Marco Gabriel

„Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.“