Freitag, 30. August 2024
Grußwort für den September
Lass jubeln alle Bäume des Waldes
Das diesjährige Motto … lehnt sich an Psalm 96,12 an: „Jubeln sollen alle Bäume des Waldes". Es ruft in Bewusstsein, dass den Wäldern in der aktuellen Zeit wenig Grund zum Jubeln gegeben wird.
Das Ökosystem Wald ist einer der größten und wichtigsten Faktoren für die Schöpfungsbewahrung. Wälder sind vielfältig und bieten Lebensraum für eine Menge verschiedener Arten, sie spielen eine entscheidende Rolle in der Sauerstoffproduktion und sind eine der wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken. Stürme, Dürren oder Ungezieferplagen in Folgen des Klimawandels haben dem Wald in der Vergangenheit zugesetzt, daran leiden Menschen, Tiere und Pflanzen.
Die Modifikation durch den Imperativ „Lass“ nimmt einerseits die Menschen in die Pflicht, den Wäldern wieder zu alter Stärke zurück zu verhelfen und kann andererseits als eine Bitte an Gott verstanden werden, uns bei der Aufgabe der Schöpfungsbewahrung zu unterstützen.
In fast allen Religionen spielt der Baum als Symbol des Lebens, als Lebensbaum, eine große Rolle. Bereits am Anfang der Bibel steht der Baum als Sinnbild für die Ewigkeit (Gen 3,22). Beständig am selben Ort verwurzelt, vermitteln Bäume dem Menschen mit seinem kurzen Leben ein Gefühl davon, dass es Dinge gibt, die ihn und seine eigene Endlichkeit überdauern.
An vielen Stellen rühmt die Bibel die Lebenskraft der Bäume. Ein grüner und voll im Saft stehender Baum ist Sinnbild für einen Menschen, der in seinem Glauben fest in Gott verwurzelt ist. „Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, es wird ihm gelingen“, heißt es im ersten Psalm (Ps 1,3).
(aus: http://www.schoepfungstag.info/)
Grund genug also, das Motto des Schöpfungstages ernst zu nehmen: als Gebet um Gottes Beistand und Bewahrung und als Aufforderung an uns alle, den Bäumen und Wäldern wieder zu ursprünglicher Stärke zurück zu verhelfen.
Ihr Pfarrer Marco Gabriel